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Dr.-Carl-Wolff-Straße in Hermannstadt wartet ab
Der am 11. Oktober 1849 in Schäßburg/Sighișoara geborene Dr. Carl Wolff war bekannterweise eine der herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Minderheit in Siebenbürgen. Seine Verdienste sollen in diesem Jahr, 175 Jahre nach seiner Geburt, auch während einer Tagung in Hermannstadt/Sibiu im Oktober gewürdigt werden.
Neben seiner politischen Tätigkeit als sächsischer Abgeordneter im ungarischen Parlament, ist er als Leiter der „Hermannstädter Allgemeinen Sparkasse“ bekannt.
Auf sein Wirken geht auch der Bau des Elektrizitätswerks im Zoodt-Tal, das älteste sich noch in Betrieb befindende Elektrizitätswerk in Rumänien, sowie die Inbetriebnahme der elektrischen Eisenbahn, die allgemeine Verwendung von elektrischem Strom und die Einführung der elektrischen Straßenbeleuchtung zurück. Zu seinen Verdiensten gehört auch die Initiative des Ausbaus der Hohen Rinne/Paltinis zum Luftkurort nach österreichischem Modell.
Sein Wirken und seine durchaus wichtige Rolle in der Entwicklung Hermannstadts soll auch auf Stadtebene gewürdigt werden. Und das auf eine Initiative der „Carl Wolff Gesellschaft“ und des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen.
In einer Sitzung vom 26. September der Hermannstädter Stadträte sollte die Umbenennung der Spartacus-Straße in Dr.-Carl-Wolff-Straße vorgeschlagen werden, das aber nicht geschah, denn Bürgermeisterin Astrid Fodor hat bekannt gegeben, dass sie den entsprechenden Beschlussvorschlag von der Tagesordnung der Stadtratssitzung zurückziehe. Grund dafür waren die Unzufriedenheiten und die Widersetzung der Anwohner infolge der Namensänderung ihrer Straße. Für sie bedeutete eine derartige Umbenennung nicht nur die Änderung des Personalausweises oder des Führerscheins, für welche die Stadtverwaltung die Kosten übernommen hätte, sondern auch die Änderung aller Verträge, in denen der Wohnsitz angegeben werden muss (Strom, Gas, Bank usw.).
“...Ich werde jedoch mit einem neuen Entwurf zurückkommen, wenn wir eine neue Straße zu benennen haben, da ich diesen Vorschlag für gut halte, den ich wegen des beträchtlichen Beitrags, den Dr. Carl Wolff zur Entwicklung von Hermannstadt geleistet hat, unterstütze“, erklärte Fodor in einer Pressemitteilung.
Also Spartacus-Straße bleibt Spartacus-Straße und Dr. Carl Wolff-Straße wartet ab.
Quelle: adz